Es verändert sich gerade wirklich etwas Grundlegendes. Künstliche Intelligenz war lange etwas was noch irgendwie in den Anfängen steckt, ein Thema für Techkonferenzen, Zukunftstechnologie an denen die großen Konzerne forschen. Siri, Alexa und co. waren eine nette Spielerei, auf Spielerei kann man aber noch verzichten. Mit ChatGTP erleben wir nun möglicherweise eine Zeitenwende und der Youtuber Tom Scott versucht in seinem aktuellen Video einzuordnen, welche Bedeutung dieser Entwicklungsschritt hat und wo die weitere Reise für uns hingeht. Er geht darauf ein, welche umwälzende Entwicklung wir in den letzten 30 Jahren mit der Entwicklung des Internets und mit der Erfindung des Smartphones genommen haben und legt schlüssig dar, dass uns mit ChatGTP und dem was daraus folgt möglicherweise eine ganze neue umwälzende Entwicklungsphase bevorsteht. Ich halte seine Argumentation für schlüssig und wenn wir wirklich erst am Anfang stehen, wird diese kommende technologisch induzierte Transformation die vorhergehende nochmal in den Schatten stellen. Tom Scott schreibt in seinem Video Titel, dass es Ihm Angst macht und da bin ich ehrlich gesagt bei Ihm. Ich bin der Meinung, dass wir als moderne Gesellschaft noch nicht einmal damit fertig sind die technologischen Entwicklungen der letzten 30 Jahre mit Vernunft zu reflektieren, nicht mal im Ansatz. Und jetzt kommt auch noch die Umwälzung der Umwälzung? Wahrscheinlich ist es aber einfach nur menschlich, wie wir mit neuen Technologien umgehen. Der Verbrennungsmotor wurde zu Beginn der Industrialisierung erfunden. Die CO2 Problematik ist uns seit mehreren Jahrzehnten bekannt und trotzdem haben wir die Technologie lange ohne Bedenken einfach weiter genutzt. Ok, zurück zum eigentlichen Thema…
ChatGTP verdeutlicht uns schon heute was passieren kann (wird?). Die künstliche Intelligenz schreibt unsere Briefe, unsere Schulaufsätze oder die Abschlussarbeit an der Universität. Die künstliche Intelliegenz setzt die Ideen von Laien in Programmcode um und damit kann jeder Mensch zu einem Softwareentwickler werden. Es liegt nahe, was als nächstes kommt. Die AI macht unsere Steuererklärung, erstellt den individuellen Trainingsplan für den nächsten Triathlon oder die Einladungskarten für die nächste Familienfeier. Was passiert, wenn wir alle Anfangen die AI als Arbeitskraft für unsere Aufgaben zu nutzen, sollte jedem klar sein. Die AI wird menschliche Arbeitskräfte ersetzen, an vielen Arbeitsplätzen die gerade erst in den letzten 30 Jahren entstanden sind. Wie weit das ganze gehen kann (wird?), können wir derzeit nur erahnen.
Was wird nun mit der Musik oder Fotografie passieren? Die AI wird bald alles generieren können, viel umfassender als wir es bereits jetzt in den Anfängen sehen. Schon heute haben wir intelligente Funktionen in jeder DJ Software, welche es auch wenig musikalischen Menschen ermöglicht harmonische DJ Sets aufzunehmen. Bald werden wir in völlig neue Dimensionen vorstoßen. Mit wenigen Eingaben wird die AI bald komplett fertige DJ Sets generieren. Der DJ muss sich auf seinen Auftritt kaum noch vorbereiten oder er wird gleich komplett ersetzt, weil der Veranstalter eine AI für den Gig bucht. Die AI kann mit wenigen Sprachbefehlen des Produzenten Trackideen oder komplette Tracks produzieren. Die anschließenden Schritte für die Veröffentlichung werden ebenso unterstützt. Das Mastering, die Preisfindung und die digitale Veröffentlichungsstrategie, die AI hilft eine Entscheidung zu finden. Der Produzent möchte ein Cover, dass von denen seiner Vorbilder inspiriert ist. Die AI liefert ein fertiges Ergebnis.
Wir können uns in den Anfängen bereits ausmahlen, was das für die Kunst als Wirtschaftsfaktor bedeutet. Die Diskussion über Urheberrecht erreichen ein ungeahntes Level. Dagegen wirkt das Problem einer fehlenden Lizenzierung eines Earth, Wind & Fire Samples, welches ein Produzent in seinen Beat integriert hat, in Zukunft wie ein Steinzeitcopyrightproblem.